Börsensprech: Stagflation

Stagflation: Das Portemonnaie in der Schraubzwinge

Aktuell treibt der Begriff der „Stagflation“ die Berichterstattung rund um Aktien um, weshalb ich hierauf heute einmal genauer schauen möchte.
Stagflation ist eine Wortschöpfung bestehend aus den Begriffen Stagnation und Inflation:

Stagnation (die Wirtschaftskraft steigt nicht weiter)
Auslöser sind meist steigende Produktionskosten – aktuell aufgrund der noch immer anhaltenden Lieferkettenprobleme und damit steigender Kosten bei Rohstoffen und Produktionsteilen. In der Folge können Endprodukte nur verzögert und meist auch teurer produziert werden – die aktuellen Lieferzeiten bei PKWs und einzelnen Elektrogeräten belegen dies.

Inflation (das Geld wird weniger wert)
Auch Teuerungsrate genannt, wird hiermit der Anstieg von Preisen bezeichnet, welches sich in reduzierter Kaufkraft auswirkt, das Geld ist weniger Wert als noch zum vorigen Vergleichszeitraum (meist ein Jahr oder Monat). Zentralbanken (wie die Europäische Zentralbank EZB) streben ein stabiles Preisniveau an, was eine Inflationsrate von ca. 2% bedeutet. Im Februar 2022 betrug die Inflationsrate in Deutschland jedoch 5,1 % (Lebensmittel sogar 5,3 % und Energiepreise satte 22,5 % – siehe Statistisches Bundesamt) was in einer deutlich spürbaren Verteuerung resultiert.

Als Folge daraus steigen die Preise und zwar nicht aufgrund erhöhter Nachfrage sondern aufgrund gesunkenen Angebots und geringerer Kaufkraft.

Dies wiederum wirkt sich negativ auf produzierende Unternehmen und deren Erträge aus, in der Folge natürlich durch Weitergabe der Kosten auch auf den Handel und damit unseren täglichen Konsum, wodurch sich eine Abwärtsspirale entwickeln kann.

Aus diesem Grund versucht die Wirtschaftspolitik, eine Stagflation möglichst zu vermeiden bzw. zu beseitigen, was wiederum absolut nicht einfach ist: Kurbelt sie die Gesamtnachfrage an (Staatausgaben oder Zinssenkung), steigt zwar die Nachfrage und in Folge auch das Angebot, gleichzeitig nehmen jedoch die Preise weiter zu. Umgekehrt würde eine sinkende Nachfrage (reduzierte Staatausgaben, Zinserhöhung) zwar die Preise senken, in der Folge jedoch auch das Angebot.

Diese sinkende Nachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten schlägt also auf Unternehmen durch und damit auf deren Aktienkurse. Gleichzeitig reduziert eine gestiegene Inflation auch die Investitionsbereitschaft an der Börse.

Lösungsmöglichkeiten

Langfristig orientierte Anleger (wie Du hoffentlich auch) bleiben aktuell ruhig, auch aufgrund der Situation in der Ukraine ist die weitere Entwicklung an den Börsen ohnehin unsicher so dass sich ohnehin lediglich eine nachhaltige, längerfristige Investition in Unternehmen anbietet.
Wenn Du aber Dein Portfolio unterstützen oder absichern möchtest, empfehlen sich im Aktienbereich Titel aus den Bereichen Nahrungsmittel oder Pharma („benötigt man immer“) sowie aktuell Unternehmen im Bereich alternativer Energien.
An sonstigen Anlageformen profitiert in der Regel insbesondere Gold von derartigen Phasen – aufgrund der Ukraine-Krise kann man hier bereits wieder Wertsteigerungen beobachten.
Alternativ kannst Du Dich natürlich auch für das „das Beste aus beiden Welten“ entscheiden und in Aktien von Unternehmen investieren, die im Gold-Umfeld aktiv sind, wie zum Beispiel „Royal Gold„.

Hast Du weitere Tipps für sinnvolle Invests während einer Stagflation? Dann gerne unten als Kommentar hinterlassen, Dankeschön!

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